Ein schlechter Tag

Mir geht es heute sehr schlecht, gestern sah ich im ZDF den Kriegsfilm. Ich saß in meinem Fernsehsessel und während der Film lief fing ich ganz langsam an mich überall zu kratzen noch schenkte ich dem keine große Bedeutung doch dann ging es weiter ich kratzte mir in meinen langen Haaren immer mehr den Kopf dann ging es immer weiter ich zerkratzte mir alle Körperstellen immer wieder mit nur kleinen Unterbrechungen. Mein Mann sagte zwischendurch laß das doch sein oder geh einen anderen Film im Schlafzimmer schauen. Aber ich sagte ruhig nein geht schon aber es ging nicht. Und doch blieb ich sitzen.Ich sah die Soldaten wieder ich hörte sie mit ihren Stiefeln stampfen ich sah den Schnee der in den 4 Jahren in denen ich als Kind in dem Gefangenenlager vegetieren musste ich fühlte die Kälte die Angst vergewaltigt zu werden das Verstecken vor den Soldaten. Mir wurde schlecht in meinem Sessel ich war immer kurz davor mich zu erbrechen. Ich fing an zu frieren obwohl ich in einer Decke eingewickelt war. ich weinte vor mich hin immer wieder sagte mein Mann geh doch ins Bett aber ich blieb wie gefesselt in meinem Sessel sitzen. Und als der Film zu Ende war sah ich Menschen die diese Dinge im Krieg mit gemacht hatten. Da plötzlich hörte ich die Worte, als ich das erste mal wieder in einem Bett lag das kann man sich nicht vorstellen was das für ein Gefühl war, ich sah in das lächelnde Gesicht dieses Mannes. Und plötzlich meine Tränen liefen und kann sich einer vorstellen wie es ist als ich nach 4 Jahren Gefangenschaft als Kind in einem Krankenhaus krank und noch stinkend in ein weißes Bett gelegt wurde was das für ein Gefühl war nein das kann keiner wissen wie das ist aber für mich war es als hätte ich es endlich geschafft ich liege auf einer weichen weißen Wolke und bin endlich im Himmel bei meinem Papa. Ich war fertig zitterte am ganzen Körper und bekam einen Nervenzusammenbruch ich hörte wie aus weiter Ferne immer wieder die Worte von meinem Mann soll ich das Krankenhaus anrufen nein bitte bitte gib mir Tabletten zur Beruhigung und er brachte mir eine doppelte Ladung. Und tatsächlich langsam konnte ich mich beruhigen. Ich hatte es mir vorgenommen als ich mein Buch eine Handvoll Leben geschrieben hatte mein Leben in diesem Buch eingeschlossen zu haben aber das war ein großer Irrtum mute ich feststellen. Und eins habe ich gestern aus diesem Film feststellen müssen es waren nicht die Russen die mein Leben auf dem Gewissen haben nein es sind die Deutschen die ihnen vorgemacht haben wie man auch mit Kindern umgeht und sie misshandelt das macht mich unendlich traurig. Gut das mich heute niemand sehen kann meine Augen sind zu geschwollen vom weinen und ich taumel durch die Gegend als hätte ich getrunken. Leid tut mir mein Mann der diesen Anfall das erste mal erleben musste. Aber keine Sorge morgen werde ich wieder funktionieren dann bin ich wieder die alte. Danke das Sie mir zugehört haben es tut gut mit jemandem zu sprechen den ich nicht sehen kann.

Category: Allgemein
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